Prof. Oparin (Charkiv) besucht das Historische Archiv
25. Jul. 2022
Prof. Dr. Alexej Oparin, Lehrstuhlinhaber an der medizinischen Fakultät in Charkiv (Ukraine) und Hobby-Historiker auf dem Gebiet der Adventgeschichte, besuchte die Theologische Hochschule Friedensau (20. bis 22. Juli 2022), um sich ein Bild vom größten adventistischen Archiv in Europa zu machen, das dort im modernen Bibliotheksgebäude unter der Leitung von Daniel Heinz, Ph.D., untergebracht ist. Prof. Oparin, der viele Bücher zur Geschichte der Adventisten verfasst hat, verfügt über eine eigene umfangreiche Sammlung von seltenen historischen Dokumenten, die er zuletzt glücklicherweise vor den Einwirkungen des Krieges in seiner Heimatstadt retten konnte. Dr. Oparin lebt nun mit seiner Familie in Prag und sucht die Zusammenarbeit mit dem Historischen Archiv in Friedensau.
Verschiedene Forschungsprojekte sind in Planung. So möchte Oparin auch die vom Historischen Archiv initiierte Zusammenstellung des adventistischen Martyrologiums – namentliche Erfassung adventistischer GuLag-Opfer in der Stalin-Ära – mit seinen Kenntnissen und Forschungsunterlagen unterstützen. Außerdem wird ein Quellenbuch, das alle Protokolle der Freikirche aus den frühen Jahren der Sowjetunion (1922–1932) enthält, demnächst erscheinen. Diese Protokolle (der sogenannten VSASD-Leitung, des Moskauer „Allunionsrates“ der Adventisten unter der kirchlichen Führung von Heinrich J. Löbsack) wurden mühsam im Laufe vieler Jahre von Daniel Heinz zusammengetragen. Dr. Oparin wird dazu Annotationen verfassen.
Der Medizinprofessor ist in der Ukraine und in Russland auch für seine engagierte evangelistische Vortragstätigkeit bekannt. Prof. Oparin sucht momentan als Kriegsvertriebener auch eine neue Betätigung im medizinischen Bereich. Wir wünschen ihm dazu von Herzen gutes Gelingen und Gottes Beistand, ist es doch für einen Mediziner nicht leicht, in einem anderen Land neu zu beginnen und Fuß zu fassen.