Öffentlicher Vortrag in Englisch: China and Developing Economies
26. Jan.. 2021
Für den 25. Januar 2021 lud Dr. Kwaku Arhin-Sam, Leiter des Instituts für Evaluation (FIFE) an der Theologischen Hochschule Friedensau, zu einem öffentlichen Vortrag über die chinesisch-afrikanischen Beziehungen ein. Als Referenten waren hinzugeschaltet: Dr. Sanne van der Lugt (Research Associate, Clingendael Institute, Netherlands), Dr. Divine Fuh (Director Institute for the Institute Humanities in Africa, University of Cape Town, South Africa) und Lidet Tadesse (Policy Officer, Crisis Response and Peacebuilding atEuropean Center for Development Policy Management). Sie referierten über die Beziehungen zwischen China und Afrika in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei ging es auch um die Rolle und den Einfluss Chinas auf die Volkswirtschaften der afrikanischen Länder und die Perspektive Afrikas.
Seit den 1950er Jahren unterhält China wirtschaftliche Beziehungen zu Afrika. Oft als Süd-Süd-Beziehungen bezeichnet, haben diese chinesisch-afrikanischen Beziehungen in den letzten Jahrzehnten ein kontinuierliches und stetiges Wachstum erfahren. Diese Beziehungen betreffen die Wirtschaft, die Politik und insbesondere militärische Interessen. Die Präsenz chinesischer Firmen und Investitionen, die Bereitstellung von Krediten in verschiedenen Formen und Chinas sichtbarer Beitrag zur Entwicklung der Infrastruktur in diesen Ländern werden international mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen. Kritiker der chinesisch-afrikanischen Beziehungen konzentrieren sich oft auf die wirtschaftlichen Aktivitäten der chinesischen Regierung und chinesischer Firmen vor Ort und deren sozioökonomische Auswirkungen auf Afrika. Andere sehen China auch politisch kritisch, sehen deren antidemokratischen Tendenzen und den Einfluss auf die gesellschaftspolitische Entwicklung in Afrika oder begrüßen die Süd-Süd-Beziehung als Alternative zur Dominanz westlicher Länder auf dem afrikanischen Kontinent.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie gerieten die chinesisch-afrikanische Beziehungen unter Druck durch bekannt gewordene Misshandlungen afrikanischer Studenten und Migranten in China, was von afrikanischen Regierungen scharf verurteilt wurde. Inwieweit diese Beziehung von den Covid-19-Krisen betroffen ist und wie die Zukunft dieser Beziehung in der Zeit nach der Pandemie aussehen wird, bleibt jedoch zu untersuchen.
Der Vortrag fand in Zusammenarbeit mit den Teilnehmern der Entwicklungsökonomie 2020/2021 des Studiengangs Master of Arts in International Social Sciences an der Theologischen Hochschule Friedensau statt. Es moderierte Dr. Kwaku Arhin-Sam.