Martin Luthers Blick auf die Zukunft der Welt
31. Jul. 2024
Soeben erschienen und hochaktuell: Martin Luthers Blick auf die Zukunft der Welt
Im Juni 2024 erschien an der adventistischen Universität in Zaokskiy (bei Tula, Russland), im Verlag „Istochnik Zhizni“ („Lebensquelle“), ein Buch zur Eschatologie Martin Luthers. Das Werk trägt den Titel Мартин Лютер о будущем мира („Martin Luther über die Zukunft der Welt“). Der Autor ist Daniel Heinz, Ph.D., adventistischer Theologe und Kirchenhistoriker und Friedensau als früherer Archivleiter und Dozent eng verbunden.
„Dass dieses Werk vor dem Hintergrund der gegenwärtigen angespannten politischen Situation erscheinen konnte, ist bemerkenswert und nicht selbstverständlich. Es ist außerdem die einzige Monografie in russischer Sprache, die sich ausführlich dieser speziellen Thematik widmet.“ So urteilt der Autor Daniel Heinz über die diffizile Besonderheit, gerade jetzt und zu diesem Thema zu veröffentlichen. In der thematischen Auseinandersetzung mit Martin Luther geht es vor allem darum, die auf die Heilige Schrift gegründeten Zukunftserwartungen des deutschen Reformators auf die Gegenwart anzuwenden. Gelingt damit dem Buch der Sprung in die Bestsellerlisten?
„Die moderne Lutherforschung,“ so Daniel Heinz, „hat nachgewiesen, dass Luther nichts anderes sein wollte als ein Interpret des biblischen Wortes. So verweist er auf das Evangelium, die Frohbotschaft von der Errettung allein durch den Glauben und damit zur Verwirklichung von persönlicher Erlösung in einer noch unerlösten und gebrochenen Welt.“ Diese individuelle Lebenswende vollende sich aber erst in der universalen Weltwende durch die Wiederkehr (Parusie) Christi, so der Autor im Blick auf Luthers globale Hoffnung.
Die Adventhoffnung des Reformators werde aber leider in der Forschung nur am Rande gewürdigt, seine Sehnsucht „Komm lieber jüngster Tag“ scheine daher in Vergessenheit geraten. So entsteht der Eindruck, Luther hätte nichts Wesentliches zum Thema der christlichen Hoffnung zu sagen. Diese Sachlage hat Daniel Heinz bewogen, Luthers Endzeithoffnung erneut zu beleuchten und einem russischsprachigen Leserkreis nahezubringen. Dabei verwendete er vorhandene Texte seines Vaters Hans Heinz, die dieser vor wenigen Jahren veröffentlichte. Sie zeigen auf, dass trotz der Gefahren der Gegenwart nicht das „Nihil“ drohe. Vielmehr sei eine bessere und gerechtere Welt das Ziel, so wie es Martin Luther zum Ausdruck brachte: „... So müssen wir diese Zukunft aufs höchste begehren und liebhaben ... Christus spricht, es sei eine Erlösung seine Zukunft“ (WA 10 I, 2, 110 f.). Seine freudige Erwartung einer neuen Welt, wie sie in dem vorliegenden Band auf Grundlage biblischer Aussagen beschrieben wird, vermag Motivation, Hoffnung und Trost zu vermitteln, besonders dort, wo Menschen in Bedrängnis geraten.
Das russischsprachige Werk ist eine Neubearbeitung des Buches „Endzeit und Endziel – Martin Luther und die Zukunft der Welt“ von Hans Heinz, das 2017 beim Advent-Verlag Schweiz erschienen ist und über den Advent-Verlag Lüneburg bestellt werden kann: advent-verlag.de/theologie/theologie/endzeit-und-endziel-martin-luther-und-die-zukunft-der-welt?number=307
Die russische Ausgabe mit ausführlicher Bibliographie umfasst 192 Seiten und kostet 550 Rubel. Shop: https://7knig.org/catalog/product/product1438/
Die Adventistische Universität Zaoksky besteht aus der Theologischen Akademie Zaoksky (ZDA), die aus der 1988 als Theologisches Seminar Zaoksky gegründeten Einrichtung hervorging, dem Institut für Human-Ökonomie Zaoksky (ZCHEI), das 2003 eröffnet wurde, und einer Sekundarschule. Auf dem Campus befinden sich das Zentrum für historische und theologische Studien, das Institut für Bibelübersetzung und das Ausbildungszentrum für Gemüseanbau Mittlider, in dem Landwirtschaft nach der Methode des Gründers des Zentrums gelehrt wird. Der Träger der Universität Zaoksky ist die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. An der Universität werden verschiedene Studiengänge gelehrt, wie zum Beispiel „Theologie“, „Linguistik“, „Übersetzungswissenschaft“ und „Englische Sprache“; „Erziehungswissenschaften“ in der Fachrichtung „Grundschulpädagogik“ sowie „Musik“ (Text: Andrea Cramer).