Friedensauer Dozent László Szabó springt bei Kongress für US-Pastor ein
03. Sep. 2020
Das würde so manchem Veranstalter schlaflose Nächte bereiten. Ein Kongress mit mehreren Hundert Tagungsteilnehmern ist anberaumt: Die Programme sind ausgearbeitet, die Einladungen verschickt – und der Hauptreferent kann nicht anreisen. In diesem Fall aus den USA nach Tschechien wegen der Covid-19-Reisebeschränkungen. Es betraf den ASI-Kongress (https://asiministries.org | www.asi-cs.cz). ASI ist eine Organisation von Laien der Siebenten-Tags-Adventisten, die sich an der weltweiten Mission der Kirche beteiligen: der Verbreitung des Evangeliums.
Der Kongress sollte im Sommer, vom 28. bis 29. August 2020, in Olomouc (Tschechien) mit dem US-amerikanischen adventistischen Evangelisten Doug Batchelor als Hauptreferenten stattfinden. Da dieser aber nicht nach Tschechien reisen konnte, fragten die Organisatoren bei dem Friedensauer Dozenten László Szabó an, der an der Theologischen Hochschule das Forschungs- und Lehrgebiet „Missionswissenschaftliche und interkulturelle Studien“ betreut, ob er für Doug Batchelor einspringen würde – und László konnte zusagen.
Im August hielt László Szabó in Olomouc, am Fuße der Beskiden, zum Thema „Unsere Mission“ verschiedene Vorträge. Er konnte sich auf unterschiedliche statistische Erhebungen stützen, auch auf eine Untersuchung zur Gesellschaftsstruktur in der Tschechischen Republik. Diese Untersuchung nahm er als Basis für die Ausführungen, wie man in der postmodernen Gesellschaft – hier speziell der tschechischen – christliche Werte und Glaubensgrundlagen vermitteln kann.
Tschechien ist vermutlich das am wenigsten religiöse Land weltweit. 91 Prozent der jungen Erwachsenen (16 bis 29 Jahre) sind kirchenfern. Aber 70 Prozent „glauben“ doch an etwas, zumindest an Glücksbringer und nichtwissenschaftliche Phänomene. Das sind Anzeichen für eine latent vorhandene Religiosität in der tschechischen Gesellschaft. Missionare, Pastor*innen und Bibelarbeiter*innen sollten darüber Bescheid wissen und in ihrem Dienst berücksichtigen. Mission institutioneller Art geht kaum mehr, es werden eher persönlich-authentisch Formen gefunden werden müssen.
Die Kongressteilnehmer, etwa 300 tschechische und slowakische Pastorinnen, Pastoren und Gemeindemitglieder, konnten dank des kreativen und spontanen Einsatzes des Friedensauer Dozenten in ihrer missionarischen und Glaubenskraft gestärkt werden.