»Friendship Bench«, ein neues Beratungsangebot

16. Apr.. 2025

In einer Auftaktveranstaltung am 3. April 2025 stellte der Psychiater und Gründer von Friendship Bench, Prof. Dr. Dixon Chibanda, in der Aula der Theologischen Hochschule Friedensau (ThHF) Lehrenden, Studierenden und allgemein am Thema Interessierten das gemeindebasierte psychosoziale Beratungskonzept der „Bank der Freundschaft“ vor. [1] Das Konzept von Friendship Bench zeichnet sich durch einen kultursensiblen Ansatz klientenzentrierter Beratung mit dem Fokus auf Lösungsorientierung aus. In seinem Vortrag schilderte Prof. Chibanda die persönliche Geschichte, die zu der Idee von Friendship Bench führte, und ihre Vision, „Friendship Bench“ überall kostenlos und zu Fuß erreichbar zu machen. Zahlreiche Fragen im Anschluss an die Präsentation zeigten das große Interesse des Publikums. So formierte sich bereits nach diesem Abend an der Theologischen Hochschule Friedensau je eine Ausbildungsgruppe für das Training in Deutsch und Englisch.

Psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen, stellen in Deutschland die dritthäufigste Ursache für Fehlzeiten am Arbeitsplatz dar. [2] Etwa 40 bis 50 % der Studierenden in Deutschland leiden an Überlastung und Stress, nahezu jeder zehnte Studierende zeigt Anzeichen einer Depression. [3] Auch an der Theologischen Hochschule Friedensau spiegeln sich die gesellschaftlichen und individuellen Herausforderungen unserer Zeit. Um ein möglichst passendes Präventions- und Interventionsangebot anbieten zu können, steht im Sommersemester 2025 für alle Hochschulangehörigen – Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – erstmals das Friendship-Bench-Beratungskonzept in Deutsch und Englisch zur Verfügung.

Friendship Bench wurde in Simbabwe entwickelt, findet mittlerweile jedoch nicht nur in Ländern des Globalen Südens, sondern auch in Ländern des Globalen Nordens großen Zuspruch: beispielsweise in den USA, Kanada, Großbritannien. Nun ist Friendship Bench erstmalig auch in Deutschland, und zwar an der ThHF vertreten. Weltweit bekannt wurde das Beratungskonzept, weil es keine akademisch ausgebildeten Beraterinnen und Berater einsetzt, sondern – insbesondere in der Ursprungsversion – auf die Lebenserfahrung und Empathie von Großmüttern setzt. Mittlerweile ist der Beratungsansatz jedoch generell auf interessierte und engagierte Laien angepasst. Ohne eine fundierte Ausbildung ließe sich der wissenschaftlich erwiesene Erfolg des Konzepts von Friendship Bench jedoch weder verwirklichen noch erklären: Denn mehr als 100 Publikationen in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften belegen deren Wirksamkeit aus unterschiedlichen Perspektiven.

Basierend auf einem „Memorandum of Understanding“; das im Sommer 2024 zwischen Friendship Bench und der Theologischen Hochschule Friedensau unterzeichnet wurde, haben Prof. Dr. Dr. Silvia Hedenigg und Prof. Andreas Bochmann, Ph.D., das dreistufige Training abgeschlossen und die Unterrichtsmaterialien ins Deutsche übersetzt. Beide sind als Friendship-Bench-Trainer bzw. -Trainerin registriert. Für Rückfragen stehen stehen sie gerne zur Verfügung: silvia."> und/oder "> | Weitere Informationen: Friendship Bench  (Silvia Hedenigg).

[1] https://www.friendshipbenchzimbabwe.org/ (Zugriff: 2. April 2025).

[2] https://www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/grundlagen/fehlzeiten/ueberblick-fehlzeiten-report/ (Zugriff: 3. April 2025).

[3] https://www.tk.de/resource/blob/2149886/e5bb2564c786aedb3979588fe64a8f39/2023-tk-gesundheitsreport-data.pdf (Zugriff: 3. April 2025).

Bild der THH Friedensau
Prof. Dr. Dr. Silvia Hedenigg, Prof. Dr. Dixon Chibanda und Prof. Andreas Bochmann, Ph.D. (von links)
Bildrechte: Theologische Hochschule Friedensau | privat
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Prof. Dr. Dixon Chibanda
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Friendship Bench
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