Zurückschauen – und doch nach vorne
27. Jan.. 2025 / Campusleben / Events
Das Jubiläumsjahr 2024 ist zu Ende gegangen, die besonderen Veranstaltungen zu 125 Jahre Friedensau sind abgeklungen. Das veranlasst uns, einen kurzen Rückblick auf das letzte Jahr zu werfen und damit noch einmal Stationen unserer Geschichte zu beleuchten – gewissermaßen einen „Rückblick auf den Rückblick“ vorzunehmen. Dies geschieht natürlich nur auszugsweise und mit einem Fokus auf die besonderen Ereignisse.
Beginnen wir, wie bei einem Scheinwerfer, zuerst mit dem jüngst zurückliegenden Ereignis, der Ringvorlesung: In fünf Vorträgen, verantwortet durch die Fachbereiche Theologie und Christliches Sozialwesen, wurde dem Thema „Flourishing“ (Erblühen) interdisziplinär nachgespürt. Neben Beiträgen aus unseren eigenen Reihen wurden auch namhafte Gastredner eingeladen, wie Prof. Friedemann Schulz von Thun (Hamburg), Prof. Philipp Altmann (Ecuador) und Prof. Miroslav Volf (Yale).
Im Frühjahr 2024 gab es ein wissenschaftliches Symposium, veranstaltet vom Institut für Adventismus-Studien, zum Thema „500 Jahre Täufertum“ (1525–2025), das weltweit gewürdigt wird. Eine gewissenhafte wissenschaftliche Arbeit steht einer Hochschule gut zu Gesicht, und eine qualitativ hochwertige Ausbildung war das Anliegen unserer Vorfahren seit den Anfängen von Friedensau.
Es gab im Sommer 2024 eine Reihe von musikalischen Höhepunkten: das Hymnenfest „Komm und sing!“, durchgeführt von der Freikirche der STA, ein Orgelkonzert zum 50. Jubiläum der Schuke-Orgel in der Kapelle sowie im April ein Konzert mit Orgel, Violine und Gesang und einer Uraufführung einer Komposition von Christian Scheel.
Musik und Musikausbildung in Friedensau waren über viele Jahrzehnte hinweg prägend und beispielhaft. So haben zum Beispiel der Diakonlehrgang Musik, später Kirchenmusik C (und das Musikpropädeutikum) mit dazu beigetragen, dass Musikbeauftragte in unserer Freikirche angestellt werden konnten, zunächst in der damaligen DDR und dann in der gesamten Bundesrepublik.
Im Frühjahr führte die Hochschule gemeinsam mit der Adventgemeinde einen Gottesdienst durch, der vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) live übertragen wurde: Im Fernsehen haben ca. 60.000 Personen zugeschaut, im Radio waren mehr als 150.000 Hörer dabei. Ein Beispiel dafür, wie die Verkündigung der christlichen Botschaft in unterschiedlicher Form in Friedensau realisiert wird. Als „Missions- und Industrieschule“ gegründet, war es von Anfang an die „Aufgabe, das ewige Evangelium allen Völkern, Sprachen und Zungen zu verkündigen“, wie es im Gründungsbeschluss hieß. Das wurde mit einer solchen Leidenschaft getan, dass nach kaum zwölf Jahren bereits 48 Missionare in weite Teile der Welt (Afrika, Asien, Südamerika) ausgehen konnten.
Menschen aus vielen „Völkern und Sprachen“ kommen zu uns nach Friedensau und bringen eigene kulturelle Sichten und Traditionen mit, was, wie in jedem Jahr, während der Woche der Kulturen dargestellt wird. Diese Vielfalt und Internationalität bereichert uns und macht uns bewusst, dass wir zwar auf andere Weise, aber immer noch in dieser Tradition unserer Vorfahren stehen: Wir bilden junge Leute aus vielen Ländern in Theologie und Sozialwissenschaften aus, damit sie im Dienst für Gott und an den Menschen „in alle Welt“ gehen können.
Doch bleiben wir nicht beim Rückblick stehen, sondern blicken nach vorne auf zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen – in Verpflichtung unseren Vorfahren, den Gemeinden und der Gesellschaft gegenüber – und vor allem im Vertrauen auf Gott (Text: Prof. Roland E. Fischer, Rektor).
125 Jahre Friedensau
Auf unserer Jubiläumsseite finden Sie Rückblicke zu einzelnen Terminen mit spannenden Informationen und Highlights. Entdecken Sie besondere Momente und Meilensteine unserer Geschichte!
Jubiläumsseite