Missionswissenschaft ganz praktisch
24. Nov. 2023 / Lernen & Studieren
Vom 16. August bis 7. September 2023 reiste eine Gruppe von Theologie-Studenten der ThHF mit ihrem Dozenten Dr. László Szabó nach Karao (Tansania). Sie wurden von einer Gruppe Schülerinnen und Schülern und Lehrern vom Burger Roland-Gymnasium und einigen Studierenden anderer Hochschulen begleitet. Ihr Augenmerk lag auf der praktischen Anwendung des in den vergangenen Monaten Erlernten. Theologie-Student Damir Šuper beschreibt, welche Erfahrungen er sammelte.
Innere Frömmigkeit und zwischenmenschliche Beziehungen in der Mission
Unser Team bestand aus Teilnehmern, die aus sechs verschiedenen Ländern kamen, unterschiedlichen Kulturen angehörten und große Altersunterschiede aufwiesen. Jeder von uns nahm das, was ihm begegnete, ganz anders wahr und reagierte anders darauf: Dürre, Elend, Mangel an fließendem Wasser, Analphabetentum, das „afrikanische Zeitverständnis“. Aber genau das waren Gelegenheiten, Gott zu erleben, seine Gegenwart und seinen Segen.
Stetes Gebet hielt mich am Laufen
Nur mit Gottes Hilfe war es möglich, täglich eine motivierende Predigt zu halten und Menschen in ihrer verzweifelten Lage zu besuchen. Das Gleiche wäre unmöglich gewesen, wenn ich mir nicht täglich und systematisch eine stille Zeit für Gottes Wort und das ständige Gebet genommen hätte. Ich schlief betend ein, wachte betend auf und betete weiter, während ich von A nach B fuhr. Das war es, was mich am Laufen gehalten hat.
Missionswissenschaft ganz praktisch
Diese Missionsreise war eine komprimierte Teamwork-Erfahrung von Seelsorge und Evangelisation, bei der jedes Mitglied auf eine echte Verbindung zu Gott angewiesen war. Dies sind Umstände, in denen es keine Schauspielerei gibt. Wenn, dann geht es nur mit Gottes Hilfe. Und genau das ist die geistliche Vorbereitung, die jeder zukünftige Pastor braucht. Deshalb empfehle ich, dass künftige Pastorinnen und Pastoren an einer solchen Projektreise teilnehmen. Unser Dozent László Szabó ist ein hervorragender Mentor und Projektleiter, mit einer breiten Sichtweise der Dinge und mit einem tiefen Verständnis der afrikanischen Kultur. Mit seinem Wissen, seiner Erfahrung und seinen Informationen hat er uns geholfen, die Kluft zwischen unseren unrealistischen Vorstellungen und der unerwartet harten Realität zu überbrücken.
Schüler und Lehrer vom Burger Roland-Gymnasium waren dabei
Besonders erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die einzigartige Zusammenarbeit mit dem Burger Roland-Gymnasium. Es war für uns alle überraschend und höchst motivierend zu sehen, wie diese Gymnasiasten, die weder eine adventistische Erziehung noch einen christlichen Hintergrund haben, sich mit ganzem Herzen in den Dienst der Bedürftigen stellten und freiwillig an einem adventistischen Hilfsprogramm teilnahmen. Ihr Enthusiasmus und ihr selbstloser Einsatz können für viele von uns ein Beispiel sein. Aber es geht um mehr. Das ist die Art und Weise, wie man Mission heute durchführt. Anstatt Menschen einzuladen, zu uns zu kommen, auf den Kirchenbänken zu sitzen und sich unterhalten zu lassen, sollen sie sich gemeinsam mit uns für andere einsetzen. Auf diese Weise werden wir echte und wirklich enge Freunde und geben das Evangelium in seiner besten Form bei gemeinsamer Arbeit weiter.
Der Dank geht an …
Ich möchte mich bei allen bedanken, besonders bei der Gemeinde Friedensau, die unsere Arbeit unterstützt und uns die Möglichkeit gegeben hat, auf dieser Reise nach Tansania persönlich zu wachsen. Ich danke Gott, der über uns alle gewacht hat, dass niemand ernsthaft erkrankt oder verletzt wurde, und der uns mit der Erfahrung gesegnet hat, wie schön und sicher es ist, zu arbeiten, wenn er uns führt, beschützt und uns das gibt, was wir brauchen.
Damir Šuper, Student im Studiengang
Master of Pastoral Ministry