Friedensauer Chronik – die Geschichte in Bildern

27. Jan.. 2025 / Campusleben

Die Geschichte von Friedensau ist gut dokumentiert. Am Anfang stehen die vielen Artikel, die Ludwig Richard Conradi Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts in der damaligen Gemeindezeitschrift „Zionswächter“ veröffentlichte. Auf diese Weise sollten alle Gemeindeglieder in Mitteleuropa Anteil an der Entwicklung von Friedensau nehmen können. Auch Otto Lüpke, der erste Schulleiter, verfasste eine Reihe von Artikeln und Werbeschriften, in denen sich die Fortschritte der ersten Jahre gut nachvollziehen lassen. Zum 10-jährigen Jubiläum des Bestehens verfasste er eine kleine Broschüre, die in großen Zügen die Jahre seit der Gründung im Jahr 1899 Revue passieren lässt.

Das nächste bedeutsame Werk zur Geschichte von Friedensau erschien 1924 zur 25-Jahr-Feier. Trotz schwieriger äußerer Umstände unterließ es der neue, junge und dynamische Schulleiter Wilhelm Mueller nicht, eine kleine Bildchronik herstellen zu lassen, in der manche interessante Einzelheiten des ersten Vierteljahrhunderts festgehalten sind. Es sollten weitere 25 Jahre vergehen, bis Siegfried Lüpke 1949 eine Jubiläumsschrift zusammenstellte – wieder in schwieriger Zeit und unter völlig andersartigen politischen Voraussetzungen, bei strenger Zensur. Und es war sein Bruder Gunther Lüpke, der 1974 mit „Ein Zeugnis des Glaubens“ ein erstes Buch über die Geschichte von Friedensau herausgab, bei der er sich auf die bereits genannten Quellen stützte und die Linien bis zu den 1970er Jahren zog.

Es war die Zeit, in der zwei Dozenten, Dieter Leutert und Wolfgang Hartlapp, anfingen, Artefakte für ein Friedensauer Museum zusammenzutragen. Vor allem Wolfgang Hartlapp widmete sich auch nach seinem Ruhestand intensiv dem Aufbau eines Archivs, in dem Dokumente, Bilder und weiteres Material aus der Geschichte des Ortes mit all seinen Einrichtungen zusammengetragen wurden. Ein Ergebnis dieser Arbeit stellt der repräsentative Bildband zur 100-Jahr-Feier 1999 dar, der vom DVG Lüneburg, dessen Anfänge in Friedensau liegen, finanziert wurde.

Wolfgang Hartlapp sammelte nicht allein vorhandenes Material, sondern bat zielgerichtet Zeitzeugen, ihre Erlebnisse schriftlich festzuhalten. So entstanden Berichte und Interviews über die ersten Jahre, vor allem aber über die schwierige Zeit zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Wiedereröffnung des Predigerseminars im Sommer 1947. Einige der so entstandenen Berichte veröffentlichte er 2009 in dem Buch „Wanderer, kommst du nach Friedensau“.

Damit waren gute Grundlagen vorhanden und ein Anlass gegeben, die 125-Jahr-Feier im Jahr 2024 zu nutzen, um die Geschichte in einem etwas breiteren Rahmen in Dekaden darzustellen. Dank interessanter Farbbilder, vor allem aus der Familie Wesselow, die bereits Anfang der 1940er Jahre das Leben in Friedensau dokumentierten, und der kontinuierlichen Arbeit des Leiters der Friedensauer Bildstelle, Friedemann Mahlhus, wurde es möglich, viele weitgehend unbekannte Motive in die Chronik einzufügen und zu einem Buch zusammenzustellen (Dr. Johannes Hartlapp).

Bild der THH Friedensau
Der Autor des Beitrages: Dr. Johannes Hartlapp
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Die älteste erhaltene Chronik von Friedensau von 1949.
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Die Chronik von 1974
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Die Friedensauer Chronik von 1999
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