Friedensau unterstützt Kriegsvertriebene
04. Apr. 2022 / Campusleben
Seit Anfang März 2022 leben in Friedensau Mitarbeiterinnen, Alumni und Studierende der adventistischen Hochschule in Butcha, einem Vorort von Kiew, die mit ihren Kindern als Kriegsvertriebene nach Friedensau gekommen sind. Prorektor Andreas Bochmann hatte die Bildungseinrichtung vor gut zwei Jahren anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens besucht und nun versucht, den Kontakt zur Rektorin zu halten, um Hilfe anzubieten und Fluchtrouten abzustimmen. Die Anreise war bei allen abenteuerlich. Männer, Brüder und Söhne blieben in der Ukraine zurück. Es galt, den zu erwartenden Gästen zumindest ein Bett zur Verfügung stellen zu können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebstechnik, des Gästehauses und weitere engagierte Unterstützer trugen die Hauptlast der Vorbereitungsarbeiten und der sich anschließenden Betreuung. Sie bereiteten binnen weniger Tage eine Art „Notaufnahme“ in Friedensau vor. Drei größere Wohnungen, die vorübergehend leerstehen, wurden aus dem Stand mit den nötigsten Möbeln und dem wichtigsten Hausrat aus gespendeten Gegenständen ausgestattet. Inzwischen sind 64 Frauen und Kinder aus der Ukraine als Kriegsvertriebene vorübergehend in Friedensau untergekommen – und damit ist Friedensau mehr als voll belegt.
Das Angebot von Friedensau ist ein Puzzle-Teil des Hilfenetzwerkes, zu dem auch die Stadt Möckern gehört. Einige der Frauen mit ihren Kindern werden in den nächsten Tagen aus Friedensau nach Möckern in eine eigene Wohnung umziehen können und dort versuchen, ein relativ „normales“ Leben zu führen. Friedensau bildet nun eine Art Brücke.
Materielle Unterstützung erhielt Friedensau durch Spenden von Einwohnern, Freunden und Alumni, aber auch durch die AWW-Kleiderkammer Leipzig, die Adventgemeinde Waldenburg und vielen ungenannten Helfern. So ist Friedensau auch in ein Netzwerk der Adventgemeinden, vom AWW und von ADRA eingebunden.
Einige der ukrainischen Gäste nutzten das Angebot von Dr. Goulnara Wachowski, der Dozentin im Deutschkurs, die ihren Urlaub dafür verwendete, in einem spontan organisierten Unterricht den Ukrainern Alltagsdeutsch beizubringen. Einen Kinderkurs übernahm Theologiestudent Maurice Wessel.
Die vielen unterschiedlichen Hilfsangebote aus den Adventgemeinden koordiniert ADRA. Wer etwas anbieten möchte, nutze bitte das Kontaktformular auf der ADRA-Webseite: https://adra.de/nothilfe-ukraine-formular/.
Diese Arbeit darf gern unterstützt werden über das Friedensauer Spendenkonto der Hochschul-Stiftung:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE53 8102 0500 0001 4854 00
BIC: BFSWDE33MAG