Denkmal! Was uns prägt, wofür wir dankbar sind
27. Jan.. 2025 / Campusleben
Ich freue mich auf das Erscheinen unserer neuen Chronik! Sie wird ein Dokument sein, das nicht nur historische Daten, Geschichten und Bilder dokumentiert, sondern selbst auch ein Zeugnis darüber ablegt, wie man jetzt – im Jahr 2024 – Friedensauer Geschichte erzählt. Diese Funktion erfüllen ebenfalls unser Campus und die Gebäude, die die Gründerväter geplant und errichtet haben. Sie sind inzwischen als Gebäude- und Flächendenkmal auch für die Öffentlichkeit ein Anstoß, über unsere Art, den Glauben ganzheitlich auszudrücken, nachzudenken.
Im Rahmen der Planungen für das neue Studierendenwohnheim haben wir die Baufläche dem Landesdenkmalamt abringen müssen, denn aus ihrer Sicht war die „Streuobstwiese“, auf der das Gebäude errichtet werden soll, Teil der Parkanlagen – obwohl an der Stelle bis 1999 Gewächshäuser standen und es dort vorher keinen Park gab. Beim Nachdenken darüber, wie wir als Einrichtung der Freikirche das „Denkmal Friedensau“ pflegen, ist mir wieder bewusst geworden, wie aktuell unsere inzwischen seit 150 Jahren in Deutschland bekannte adventistische Gesundheitslehre ist: Wir wollen unseren Campus so weiterentwickeln, wie schon die junge Adventgemeinde 1899 ihre Sicht auf ein gesundes Leben in Anlagen und Gebäuden verwirklicht hat. Zu diesen Gesundheitsprinzipen gehören historisch acht (heute zwölf) Punkte: Ernährung, Bewegung, Wasser, Sonne und Natur, Mäßigkeit, Luft, Ruhe und (Gott-)Vertrauen.[1] Diese Punkte spiegeln sich in Lage und Grundriss unserer aktuellen Wohnheimplanung wider.
Die Lage des Gebäudes in der Nähe der Ihle bietet direkten Kontakt zum Thema Wasser, und die Bauform und Ausrichtung sollen insbesondere über den Laubengang Licht (Sonne) und Luft in großzügiger Art und Weise in das Gebäude bringen. Dazu dient auch die Innenhofgestaltung, die die Wohneinheiten heller macht und das Thema Natur hier über die Möglichkeit zum Gärtnern, mit dem historischen Bezug zur alten Gärtnerei, die vormals dort stand, einbezieht. Die Entfernung zu anderen Gebäuden, wie zum Beispiel zum Gästehaus, soll Abgrenzung und Ruhe für die jeweils andere Gruppe der Studierenden und der Gäste ermöglichen. Gleiches wurde bedacht beim Verzicht auf eine Mittelgangplanung, die als effizienteste Erschließung von Zimmern in Kasernen entwickelt wurde, die jedoch zu höherer Geräuschkulisse, zu weniger Licht und Luft führt. Eine Studierendenlounge soll Raum für Begegnungen und Andacht bieten.
Natürlich wird der Bau „ein Kind unserer Zeit“ sein: Photovoltaik zur Energiegewinnung, Fassaden in modernen Baumaterialien und nachhaltiges Bauen werden darstellen, wie Bauen im 21. Jahrhundert verstanden wird.
In unserem Finanzierungskonzept sind 250.000 EUR als Fundraising-Ziel definiert. Das sind 10 Prozent des Betrags, mit dem uns das Land Sachsen-Anhalt unterstützen wird – wenn die Unterlagen, die wir fristgerecht am 29. November 2024 eingereicht haben – geprüft sind und der Förderbescheid Ende Februar 2025 entsprechend ergeht. Wir bitten euch, wir bitten dich, Friedensau mit einer Spende für das neue Studierendenwohnheim zu unterstützen. Es geht um den wichtigen zehnten Teil. Wir bitten dich auch um dein Gebet, damit unser Campus ein weiteres Zeugnis des Glaubens erhält: ein neues Wohnheim. Danke für deine Unterstützung (Text: Tobias H. Koch, Kanzler).
[1] vgl. https://dvg-online.de/12-prinzipien/
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